Wird Dongfeng endlich eine Fabrik in Italien eröffnen?
- Nach dem Votum Italiens für eine zusätzliche Steuer auf aus China importierte batteriebetriebene Elektrofahrzeuge hat der chinesische Automobilhersteller Dongfeng, der gemäß einer Anfang August 2024 mit der italienischen Regierung unterzeichneten Vereinbarung den Bau eines Montagewerks in Italien für die Produktion seiner eigenen Modelle geplant hatte, soeben bekannt gegeben, dass er dieses Projekt überdenkt, was wahrscheinlich auf die langsamer als erwartet verlaufende Entwicklung des Marktes für Elektrofahrzeuge in Europa zurückzuführen ist, vielleicht aber auch auf das Votum Italiens für das zusätzliche Steuersystem der Europäischen Union.
- Ein Abbruch des Projekts wäre für die italienische Automobilindustrie, die die Produktion im eigenen Land wieder ankurbeln muss, von Nachteil. Mehrere hunderttausend Fahrzeuge könnten vor Ort produziert werden, zusätzlich zu den 800.000 Fahrzeugen, die heute jährlich hergestellt werden (hauptsächlich von Stellantis).
- Da in Europa hergestellte chinesische Fahrzeuge nicht mit zusätzlichen Steuern belastet werden, scheint diese Entscheidung bei den Verhandlungen zwischen der Europäischen Union und China ein zusätzliches Gewicht zugunsten der Chinesen zu sein.
- Die mögliche Infragestellung dieser Fabrik könnte es Dongfeng ermöglichen, ein anderes, entgegenkommenderes europäisches Land wie Deutschland, Ungarn, die Tschechische Republik oder die Slowakei in Betracht zu ziehen, da diese Länder gegen die von der Europäischen Union vorgeschlagenen zusätzlichen Steuern gestimmt haben. Gleichzeitig ist die Position von Dongfeng Teil eines Kontextes, in dem die chinesische Regierung ganz allgemein darum gebeten hat, die Positionen der chinesischen Automobilhersteller und der europäischen Regierungen zu neuen Projekten zu überdenken. Es ist noch nicht bekannt, ob diese Richtlinie bereits weit fortgeschrittene Projekte wie BYD in Ungarn, Chery in Spanien oder auch Leapmotor in Polen beeinträchtigen könnte.