MG will Autos in Europa produzieren
- MG (ein Vorgänger der britischen Marke MG) gehört ebenso wie Roewe (ein Vorgänger der britischen Marke Rover) oder Maxus (ein Vorgänger der britischen Marke LDV) zum chinesischen SAIC-Konzern. SAIC montiert auch in Lizenz Fahrzeuge für Volkswagen und GM, ein Geschäft, das seit einigen Jahren rückläufig ist. Einzig die Marke Wuling (an der SAIC 50,1 % des Kapitals hält) erlebt dank des Erfolgs ihrer kleinen Elektromodelle (Hongguang Mini EV und Bingo) einen Aufschwung.
- MG ist in China ein kleiner Autohersteller (weniger als 2 % des lokalen Marktes), in den 30 europäischen Ländern (EU, UK, Norwegen und Schweiz) ist es jedoch der führende chinesische Autohersteller mit 241.624 Verkäufen im Jahr 2024, weit vor BYD (48.587 Verkäufe) und Chery (43.787 Verkäufe). Aus diesem Grund kündigte MG vor zwei Jahren an, die Produktion von Autos in Europa in Erwägung zu ziehen. Dies ist heute noch dringlicher, da auf aus China importierte Elektroautos und insbesondere auf MG neue europäische Zölle (zusätzlich zu den bestehenden Zöllen) erhoben werden (35,3 % zusätzlich zu den bisherigen 10 %).
- Während BYD in Ungarn ein Montagewerk mit einer Produktionskapazität von 150.000 Fahrzeugen pro Jahr baut und für die Produktion dieser Fahrzeugmenge neue Kunden (rund 100.000 pro Jahr) gewinnen muss, verfügt MG in Europa bereits über einen Kundenstamm, der die Produktion von 150.000 Fahrzeugen pro Jahr ermöglicht. Mit dem erwarteten Wachstums des europäischen Marktes und des eigenen Wachstums wären sogar zwei Werke mit einer jährlichen Kapazität von 150.000 Fahrzeugen erforderlich.
- Im ersten Quartal 2025 gingen die Verkäufe elektrischer MGs in Europa jedoch um 50 % zurück und machen nun nur noch 14 % des Umsatzes des Autoherstellers aus, verglichen mit 30 % im Jahr 2024 und 47 % im Jahr 2023. MG hat keine Zeit zu verlieren.