Die unmögliche Rückkehr von GM auf den europäischen Markt
- Der GM-Konzern war bis Anfang der 2000er Jahre der größte Automobilhersteller der Welt. Er blieb der führende amerikanische Automobilhersteller (der größte der "Big Three"), musste aber Ende der 2010er Jahre den europäischen Markt aufgeben, als seine 1929 erworbene Tochtergesellschaft Opel/Vauxhall 2017 an den französischen Konzern PSA verkauft wurde. Der Chrysler-Konzern (der kleinste der "Großen Drei") war bereits seit 1978 mit dem Verkauf seiner europäischen Tochtergesellschaften an PSA so verfahren, um dann 1979 die Marke Talbot neu zu lancieren.
- Nach 2017 blieb der GM-Konzern in Europa mit den Sportmodellen Chevrolet Camaro und Corvette symbolisch präsent, allerdings in einem vertraulichen Rahmen (200 Verkäufe pro Jahr).
- Im Jahr 2023 hat das Management des GM-Konzerns Pläne für die Rückkehr nach Europa mit völlig neuen Produkten bekannt gegeben. Die alten Chevrolets, die Anfang der 2000er Jahre aus Korea kamen, haben keine guten Erinnerungen hinterlassen, das GM-Management setzt nun auf Cadillac für seine neue Offensive auf dem europäischen Markt.
- Zwei Faktoren haben diese Entscheidung begünstigt: zum einen die Aussicht auf einen emissionsfreien europäischen Markt im Jahr 2035 und zum anderen die Entwicklung neuer amerikanischer Marken in Europa, wie Fisker, Lucid, Rivian und Tesla, die allein im Jahr 2023 einen Marktanteil von fast 3 % erreichen werden. Die GM-Gruppe glaubt, dass ihre neuen batterieelektrischen Modelle, insbesondere die der Marke Cadillac, dank ihres Premium-Images in Europa ihre Kunden finden könnten. Die Herausforderung scheint jedoch äußerst schwierig zu sein, da die Marke Cadillac in Europa immer noch ein veraltetes Image hat.